Steigerung der Kundenzufriedenheit und Effizienz durch Erkenntnisse aus Zug- und Infrastrukturdaten.
Aufbau einer zentralen Plattform zur Erfassung und Analyse von IoT-Daten und zur Entwicklung innovativer Anwendungsfälle.
Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois (CFL) ist die staatliche Eisenbahngesellschaft Luxemburgs. 2020 transportierte sie 14,5 Millionen Fahrgäste und 2,3 Millionen Tonnenkilometer Fracht. Sie beschäftigte über 3.000 Mitarbeiter, was sie zu einem der größten Arbeitgeber des Landes machte.
Wie andere Eisenbahnunternehmen muss auch CFL das tägliche Management von Gleisen, Schienenfahrzeugen, Bahnhofsgebäuden und anderer Infrastruktur mit den Bedürfnissen seiner Fahrgäste und Frachtkunden in Einklang bringen. CFL betrachtet die digitale Transformation und die Einführung innovativer Technologien als Grundvoraussetzung für Bahnservices der nächsten Generation und für größere Kundenzufriedenheit.
Um das Unternehmen beim Auffinden neuer Technologien in Bereichen wie Robotik, Multimedia, Unified Communications, künstliche Intelligenz und dem Internet der Dinge zu unterstützen, hat CFL innerhalb seiner IT-Organisation die neue Abteilung Operational Technology gegründet.
„In Operational Technology sind all die neuen Technologien untergebracht, die nicht einwandfrei in unseren bestehenden IT-Stack passen“, erklärt Arnaud Comein, Head of Operational Technology bei CFL. „Wir finden Möglichkeiten, um innovative Technologien in das Unternehmen einzubringen, damit wir die Probleme von heute lösen und die Leistungsfähigkeit unserer etablierten Systeme erweitern können.“
In einer zunehmend vernetzten Welt sind die von CFL verwalteten Züge, Gebäude und anderen Anlagegüter oft mit Hightech-Sensoren und Steuersystemen ausgestattet, die täglich große Datenmengen erzeugen. Um diese Daten in umsetzbare Erkenntnisse mit echtem Geschäftswert umzuwandeln, hat das Operational Technology-Team eine Strategie für das Internet der Dinge (IoT) entwickelt.
„Das Unternehmen nutzte bereits einige verschiedene IoT-Lösungen, um zum Beispiel den Standort unserer Güterzüge per GPS zu verfolgen“, sagt Arnaud. „Aber wir haben ein Muster festgestellt: Jede Lösung kam von einem anderen Anbieter mit eigenen Sensoren und einer eigenen Software-as-a-Service-Plattform. Jedes Mal, wenn wir einen neuen Anwendungsfall vorliegen hatten, mussten wir auf dem Markt nach einer neuen Lösung suchen.“
„Wir wollten aber etwas anderes: eine zentrale, horizontale, technologieunabhängige Plattform, auf der sich jede Art von Sensor und jede Anwendung integrieren lässt. Dadurch könnten wir unsere eigenen IoT-Anwendungsfälle schneller, flexibler und kostengünstiger entwickeln und gleichzeitig die Kontrolle über unsere eigenen Daten behalten.“
CFL fand eine kleine Gruppe von Anbietern, die die Art von flexibler und horizontal skalierbarer IoT-Plattform anboten, nach der das Unternehmen suchte. Es lud jeden von ihnen ein, seine Lösungen zu präsentieren.
„Uns wurde schnell klar, dass Hitachi Vantara der richtige Partner für uns ist“, sagt Arnaud. „Hitachis Erfahrung in der Bahnbranche bedeutete, dass sie unser Geschäft verstanden, und wir waren nicht nur vom technischen Know-how des Teams beeindruckt, sondern auch von seinen Kompetenzen im Bereich Projektmanagement und Kundenbeziehungen.“
Beispielsweise bat Arnaud während der Evaluierungsphase bewusst jeden Anbieter, ein Problem zu lösen, von dem er wusste, dass es technisch nicht machbar war, um zu sehen, wie sie darauf reagieren würden.
„Das Team von Hitachi Vantara war der einzige Anbieter, der sich dieser Herausforderung gestellt hat. Sie erklärten, dass sie nicht genau das umsetzen könnten, worum wir gebeten hätten, aber sie könnten das gleiche Ergebnis mit einer anderen Methode erzielen. Und dieselbe Einstellung hat sich während unserer gesamten Geschäftsbeziehung widergespiegelt. ‚Unmöglich‘ ist für sie ein Fremdwort, sie finden immer eine Möglichkeit.“
Das Operational Technology-Team erstellte ein Anwendungsbeispiel für die Einführung von Hitachi Lumada Data Integration, das von Pentaho als Kern seiner neuen IoT-Plattform bereitgestellt wird, und erhielt die Genehmigung des CFL-Vorstands für einen einjährigen Testlauf. Die nächste Herausforderung bestand darin, den Teams der verschiedenen Geschäftsbereiche zu zeigen, dass die Plattform einen echten Mehrwert bieten kann.
Das Team begann damit, die unterschiedlichen vorhandenen IoT-Lösungen von CFL auf Lumada Data Integration zu portieren, was die technischen Fähigkeiten der neuen Plattform unter Beweis stellte. Dies führte auch zu Einsparungen von mehreren tausend Euro pro Monat durch die Kündigung von Abonnements bei externen IoT-Anbietern, was den Interessenvertretern der Geschäftsbereiche einen sofortigen Mehrwert lieferte und sie davon überzeugte, sich für die neue Plattform einzusetzen.
Als Nächstes begann das Team mit der Entwicklung neuer IoT-Anwendungsfälle, die das volle Potenzial der Plattform demonstrieren sollten. So verwendet CFL jetzt beispielsweise Lumada, um Videodaten von CCTV-Kameras auf den Parkplätzen seiner Bahnhöfe zu erfassen und mithilfe künstlicher Intelligenz die Anzahl der verfügbaren Parkplätze vorherzusagen.
„Wir können jetzt bereits die Verfügbarkeit von Parkplätzen 24 Stunden im Voraus mit einer Genauigkeit von 95 % und eine Stunde im Voraus mit einer Genauigkeit von über 97 % vorhersagen“, sagt Arnaud. „Und das ist erst der Anfang. Mit zunehmender Qualität der von den Kameras eingehenden Daten sollten wir in der Lage sein, noch bessere Vorhersagen zu erhalten.“
Künftig will CFL den Fahrgästen über ein Online-Portal Einblick in die Parkmöglichkeiten zur Verfügung stellen, damit sie vor Fahrtantritt nachsehen können, ob ein Parkplatz verfügbar ist, und klügere Entscheidungen darüber treffen können, welchen Bahnhof sie nutzen möchten.
Ein weiterer Anwendungsfall wird es CFL erleichtern, die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen sicherzustellen. Wenn ein Zug die Grenze von Luxemburg nach Deutschland überquert, schreibt das deutsche Eisenbahn-Bundesamt vor, dass der Abwasserbehälter der Zugtoiletten weniger als 50 % gefüllt sein darf. CFL verwendet jetzt in den Zügen eingebaute Sensoren, um den Wasserstand in Echtzeit zu überwachen, damit überschüssiges Abwasser vor dem Überqueren der Grenze abgelassen werden kann.
CFL verfügt jetzt über eine zentrale Plattform zur Erfassung, Verwaltung und Analyse von Echtzeitdaten seiner Züge, Gleisanlagen, Bahnhofsgebäude, Büros und anderer Infrastruktur. Das versetzt das Unternehmen in die Lage, die Einführung von IoT-Technologien kosteneffektiv hochzuskalieren und den Teams der verschiedenen Geschäftsbereiche rasch neue Funktionen bereitzustellen.
Darüber hinaus plant CFL durch die Integration künstlicher Intelligenz in seine Analyse von IoT-Daten, neue Einsatzmöglichkeiten zu erschließen, die das Unternehmen führend bei Bahninnovationen machen werden.
Arnaud erklärt: „Die gesamte Bahnbranche spricht davon, von der zustandsorientierten Instandhaltung zu einer echten vorausschauenden Instandhaltung überzugehen. Mit Lumada Data Integration sind wir eines der ersten Unternehmen, das in den Startlöchern steht, um aus diesem Traum Wirklichkeit werden zu lassen.“
Das Team freut sich bereits auf mehrere andere bevorstehende IoT-Projekte. Eines davon zielt darauf ab, Lumada Edge Intelligence für das Management von IoT-Assets zu nutzen sowie LIDAR-Lösungen, um die Anzahl der Personen, die seine Bahnhöfe passieren, zu zählen und zu analysieren. Bei einem anderen Projekt soll künstliche Intelligenz eingesetzt werden, um die voraussichtliche Ankunftszeit für einzelne Frachtsendungen genauer vorherzusagen, was Lieferfenster möglicherweise von Tagen auf Stunden verkürzen könnte.
Arnaud fasst zusammen: „In Zusammenarbeit mit Hitachi Vantara haben wir eine Plattform aufgebaut, die es uns ermöglicht, unsere IoT-Fähigkeiten zu erweitern, ohne die Anzahl der Lösungen und Anbieter, auf die wir uns verlassen müssen, zu vervielfachen. In den nächsten fünf bis zehn Jahren sollte dies zu erheblichen Einsparungen führen, da wir Dutzende neuer Anwendungsfälle zu einem Bruchteil der Kosten entwickeln können.“
Daten schneller integrieren, vorbereiten und zusammenführen.
WEITERE INFORMATIONEN
Die gesamte Bahnbranche spricht davon, von der zustandsorientierten Instandhaltung zu einer echten vorausschauenden Instandhaltung überzugehen. Mit Lumada Data Integration sind wir eines der ersten Unternehmen, das in den Startlöchern steht, um aus diesem Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
– Arnaud Comein, Head of Operational Technology, CFL